Calciumsteine sind die häufigste Form von Nierensteinen und entstehen durch die Kristallisation von Mineralien und Salzen im Harntrakt. Sie bestehen hauptsächlich aus Kalziumverbindungen, wie Kalziumoxalat oder Kalziumphosphat, und können sich in verschiedenen Größen und Formen entwickeln – von winzigen, sandartigen Partikeln bis hin zu größeren Steinen, die den Harnfluss blockieren können.
Die Entstehung von Calciumsteinen ist oft auf eine Kombination von Faktoren zurückzuführen, darunter genetische Veranlagung, Stoffwechselstörungen, eine erhöhte Kalziumausscheidung im Urin (Hyperkalzurie) sowie Ernährungsgewohnheiten, wie der übermäßige Konsum von oxalatreichen Lebensmitteln (z. B. Spinat, Rhabarber) oder salzhaltiger Kost. Ein niedriger Flüssigkeitskonsum oder bestimmte Erkrankungen, wie Hyperparathyreoidismus oder Darmerkrankungen, können das Risiko zusätzlich erhöhen.
Symptome wie plötzliche, starke Schmerzen in der Seite oder im unteren Rücken, Blut im Urin, häufiges oder schmerzhaftes Wasserlassen und Übelkeit können auf das Vorhandensein von Calciumsteinen hinweisen. Wenn diese nicht rechtzeitig behandelt werden, können sie zu ernsthaften Komplikationen wie Harnwegsinfektionen oder Nierenschäden führen.
Eine frühzeitige Diagnose, etwa durch Ultraschall, CT oder Urinanalyse, sowie präventive Maßnahmen, wie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, eine angepasste Ernährung und gegebenenfalls medikamentöse Therapien, sind entscheidend, um die Bildung neuer Steine zu verhindern und bestehende Steine zu behandeln.
Ursachen und Risikofaktoren für Calciumsteine
Die Bildung von Calciumsteinen wird durch eine Vielzahl von Ursachen und Risikofaktoren begünstigt, die sowohl genetischer als auch umweltbedingter Natur sein können. Das Verständnis dieser Faktoren ist entscheidend, um präventive Maßnahmen zu ergreifen und das Risiko für die Entstehung neuer Steine zu minimieren.
1. Genetische Veranlagung
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Eine familiäre Vorgeschichte von Nierensteinen erhöht das Risiko, selbst betroffen zu sein.
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Genetische Faktoren können Stoffwechselprozesse beeinflussen, wie die Kalziumausscheidung oder die Bildung von Oxalat.
2. Ernährung
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Oxalatreiche Lebensmittel: Der übermäßige Verzehr von Spinat, Rhabarber, Schokolade, Nüssen oder Rüben kann die Konzentration von Oxalat im Urin erhöhen.
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Hoher Salzkonsum: Salz steigert die Kalziumausscheidung im Urin, was die Steinbildung fördert.
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Niedrige Kalziumaufnahme: Ein paradoxer Effekt – zu wenig Kalzium in der Nahrung kann die Oxalataufnahme im Darm erhöhen und die Steinbildung begünstigen.
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Hoher Proteinkonsum: Tierische Proteine können den Urin saurer machen, was die Bildung von Kalziumoxalat- oder Kalziumphosphatsteinen begünstigt.
3. Flüssigkeitsmangel
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Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr führt zu konzentrierterem Urin, wodurch Mineralien und Salze leichter kristallisieren können.
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Besonders Menschen, die wenig Wasser trinken oder in heißen Klimazonen leben, sind gefährdet.
4. Stoffwechselstörungen
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Hyperkalzurie: Eine erhöhte Kalziumausscheidung im Urin ist eine der häufigsten Ursachen für Calciumsteine.
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Hyperoxalurie: Übermäßige Oxalatausscheidung kann genetisch bedingt oder durch bestimmte Ernährungsgewohnheiten ausgelöst werden.
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Hyperparathyreoidismus: Eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen erhöht den Kalziumspiegel im Blut und im Urin.
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RTA (Renale tubuläre Azidose): Diese seltene Erkrankung kann das Risiko für Kalziumphosphatsteine erhöhen.
5. Erkrankungen des Verdauungstrakts
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Chronische Durchfälle oder Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können zu Dehydrierung und erhöhtem Oxalatspiegel im Urin führen.
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Nach Magen-Darm-Operationen, wie einer Magenbypass-Operation, kann die Aufnahme von Nährstoffen verändert sein, was das Risiko für Steinbildung erhöht.
6. Medikamente und Supplemente
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Übermäßige Einnahme von Vitamin D oder Kalziumpräparaten kann die Kalziumkonzentration im Urin erhöhen.
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Bestimmte Medikamente wie Diuretika oder Antazida können das Gleichgewicht der Mineralien im Körper beeinflussen.
7. Lebensstilfaktoren
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Bewegungsmangel: Wenig körperliche Aktivität, insbesondere bei Bettlägerigkeit, kann den Kalziumstoffwechsel negativ beeinflussen.
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Übergewicht oder Fettleibigkeit: Diese erhöhen das Risiko für Stoffwechselstörungen, die zur Steinbildung führen können.
8. Urinchemie
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Ein niedriger pH-Wert (saurer Urin) begünstigt Kalziumoxalatsteine, während ein hoher pH-Wert (alkalischer Urin) die Bildung von Kalziumphosphatsteinen fördern kann.
Das Zusammenspiel dieser Risikofaktoren macht deutlich, dass die Prävention von Calciumsteinen eine ganzheitliche Betrachtung erfordert, die Ernährung, Lebensstil, medizinische Vorgeschichte und individuelle Stoffwechseleigenschaften berücksichtigt.
Anzeichen und Symptome von Calciumsteinen
Calciumsteine können eine Vielzahl von Symptomen verursachen, abhängig von ihrer Größe, Lage und der Schwere des Harnflussproblems. Während kleine Steine oft unbemerkt bleiben und mit dem Urin ausgeschieden werden, können größere Steine erhebliche Beschwerden und Komplikationen verursachen.
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Starke, wellenartige Schmerzen: Die Schmerzen treten typischerweise plötzlich auf und sind äußerst intensiv. Sie beginnen meist in der Flanke oder im unteren Rücken und können in den Unterbauch, die Leiste oder die Genitalregion ausstrahlen.
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Die Schmerzen variieren häufig in ihrer Intensität, da sich der Stein im Harnleiter bewegt.
2. Veränderungen beim Wasserlassen
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Schmerzhaftes Wasserlassen: Wenn der Stein die Blase oder die Harnröhre erreicht, kann das Wasserlassen schmerzhaft werden.
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Häufiger Harndrang: Besonders bei kleineren Steinen, die die Blase reizen, kann häufiger Harndrang auftreten.
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Unterbrochener Harnfluss: Ein Stein, der den Harnleiter teilweise blockiert, kann den Harnfluss beeinträchtigen.
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Makrohämaturie: Sichtbares Blut im Urin, das den Urin rosa, rot oder braun färbt.
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Mikrohämaturie: Blut im Urin, das nur unter dem Mikroskop erkennbar ist. Dies tritt häufig durch Verletzungen der Harnwege während der Steinbewegung auf.
4. Übelkeit und Erbrechen
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Die starken Schmerzen können häufig mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen, insbesondere wenn der Stein den Harnfluss behindert und Druck auf die Nieren entsteht.
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Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, trüber oder übelriechender Urin können auf eine Infektion hinweisen, die durch eine Blockade des Harnflusses ausgelöst wird.
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Eine unbehandelte Infektion kann schwerwiegende Komplikationen wie eine Nierenentzündung (Pyelonephritis) verursachen.
6. Geringe Urinausscheidung
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Wenn der Stein den Harnleiter oder die Harnröhre vollständig blockiert, kann es zu einer stark reduzierten oder ausbleibenden Urinausscheidung kommen. Dies ist ein medizinischer Notfall.
7. Allgemeines Unwohlsein
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Manche Betroffene berichten von allgemeinem Unwohlsein, Müdigkeit oder Schwäche, insbesondere bei begleitenden Infektionen.
Wann sollte ein Arzt konsultiert werden?
Ein Arztbesuch ist dringend erforderlich, wenn:
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Starke, nicht nachlassende Schmerzen auftreten.
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Blut im Urin sichtbar ist.
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Fieber, Schüttelfrost oder andere Anzeichen einer Infektion vorliegen.
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Übelkeit und Erbrechen die Flüssigkeitsaufnahme verhindern.
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Der Harnfluss plötzlich eingeschränkt oder blockiert ist.
Die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Calciumsteinen ist entscheidend, um Beschwerden zu lindern und ernsthafte Komplikationen wie Infektionen oder Nierenschäden zu vermeiden.
Diagnose und medizinische Bewertung von Calciumsteinen
Die Diagnose von Calciumsteinen basiert auf einer gründlichen medizinischen Bewertung, die sowohl die Symptome als auch spezielle diagnostische Verfahren umfasst. Ziel ist es, die Steine zu identifizieren, ihre Größe und Lage zu bestimmen und mögliche zugrunde liegende Ursachen zu ermitteln.
1. Ärztliche Anamnese
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Symptomerfassung: Der Arzt wird Fragen zu den auftretenden Schmerzen, deren Intensität und Lokalisation sowie zu anderen Symptomen wie Blut im Urin oder häufigem Harndrang stellen.
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Familiäre Vorgeschichte: Informationen über Nierensteine in der Familie können auf eine genetische Veranlagung hinweisen.
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Ernährungs- und Lebensgewohnheiten: Fragen zur Ernährung, Flüssigkeitsaufnahme und Medikamenteneinnahme helfen, mögliche Risikofaktoren zu identifizieren.
2. Körperliche Untersuchung
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Der Arzt führt eine klinische Untersuchung durch, um Schmerzen in der Flanke, Druckempfindlichkeit oder Anzeichen einer Infektion, wie Fieber, zu erkennen.
3. Urinuntersuchungen
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Urinanalyse: Eine Analyse des Urins kann Blut, Kristalle, Infektionszeichen oder abweichende pH-Werte aufzeigen.
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24-Stunden-Sammelurin: Diese Untersuchung misst die Konzentration von Kalzium, Oxalat und anderen Substanzen, die zur Steinbildung beitragen.
4. Blutuntersuchungen
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Blutbild: Gibt Hinweise auf Infektionen oder Entzündungen.
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Elektrolyte und Nierenfunktion: Bestimmung der Kalzium-, Harnsäure- und Kreatininwerte, um Stoffwechselstörungen oder Nierenschäden auszuschließen.
5. Bildgebende Verfahren
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Ultraschall: Die erste Wahl, insbesondere bei Verdacht auf Steine in den Nieren oder oberen Harnwegen.
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Computertomographie (CT): Eine niedrig dosierte CT-Untersuchung ohne Kontrastmittel ist besonders präzise und erkennt auch kleine Steine.
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Röntgenuntersuchung (Abdomenleeraufnahme): Geeignet, um röntgendichte Steine wie Calciumoxalatsteine darzustellen, jedoch weniger zuverlässig für weiche Steine.
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Intravenöse Urographie: Eine spezielle Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel, die den Harnfluss und die genaue Lage der Steine zeigt.
6. Steinanalyse
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Falls ein Stein ausgeschieden wird, kann er zur Analyse ins Labor geschickt werden. Die Zusammensetzung liefert wichtige Informationen zur Ursache und hilft bei der Planung präventiver Maßnahmen.
7. Differentialdiagnose
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Der Arzt wird andere mögliche Ursachen der Symptome, wie Infektionen, Tumore oder muskuläre Probleme, ausschließen, um die Diagnose zu bestätigen.
8. Beurteilung von Risikofaktoren
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Eine umfassende Bewertung von Risikofaktoren, wie Ernährungsgewohnheiten, chronischen Erkrankungen (z. B. Hyperparathyreoidismus) oder Stoffwechselstörungen, ist entscheidend, um zukünftige Steinbildungen zu verhindern.
Wann ist eine erweiterte Diagnostik notwendig?
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Bei wiederkehrenden Steinen oder komplizierten Fällen wird eine weiterführende Diagnostik empfohlen, um seltene Ursachen, wie genetische oder systemische Erkrankungen, zu identifizieren.
Die Diagnose von Calciumsteinen erfordert einen individuellen Ansatz, der auf einer Kombination aus Anamnese, Untersuchungen und moderner Bildgebung basiert. Dies gewährleistet eine präzise Bewertung und eine zielgerichtete Therapie.
Behandlungsmöglichkeiten von Calciumsteinen
Die Behandlung von Calciumsteinen hängt von der Größe, Lage und den Symptomen ab, die sie verursachen. Ziel ist es, bestehende Steine zu entfernen, Beschwerden zu lindern und das Risiko einer erneuten Steinbildung zu minimieren. Die Therapieansätze reichen von konservativen Maßnahmen bis hin zu invasiven Verfahren.
1. Konservative Behandlung
Geeignet für kleine Steine, die auf natürlichem Weg ausgeschieden werden können.
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Schmerztherapie
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Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac lindern die Schmerzen, die durch Nierenkoliken entstehen.
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In schweren Fällen können krampflösende Medikamente (Spasmolytika) helfen, die Muskeln des Harnleiters zu entspannen und den Steinabgang zu erleichtern.
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Flüssigkeitszufuhr
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Eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme (2–3 Liter pro Tag) kann den Urin verdünnen und die natürliche Ausscheidung von Steinen fördern.
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Medikamente zur Steinabgangsförderung
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Alpha-Blocker wie Tamsulosin können den Harnleiter entspannen und den Steinabgang erleichtern.
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2. Nicht-invasive Behandlungen
Diese Verfahren sind ideal für mittelgroße Steine, die den Harnfluss beeinträchtigen, aber nicht von allein ausgeschieden werden können.
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Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL)
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Schallwellen werden eingesetzt, um Steine in kleinere Fragmente zu zertrümmern, die dann über den Urin ausgeschieden werden können.
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Geeignet für Steine, die kleiner als 2 cm sind und sich in den Nieren oder oberen Harnleitern befinden.
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3. Minimal-invasive Behandlungen
Diese Methoden kommen zum Einsatz, wenn der Stein zu groß ist oder nicht von allein ausgeschieden werden kann.
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Ein dünnes, flexibles Instrument wird über die Harnröhre und Blase in den Harnleiter eingeführt, um den Stein direkt zu entfernen oder mithilfe eines Lasers zu zerkleinern.
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Besonders effektiv für Steine im unteren oder mittleren Harnleiter.
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Perkutane Nephrolithotomie (PCNL)
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Ein minimal-invasiver Eingriff, bei dem über einen kleinen Schnitt in der Haut ein Instrument direkt in die Niere eingeführt wird, um große Steine zu entfernen.
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Geeignet für Steine, die größer als 2 cm sind oder sich in schwer zugänglichen Bereichen befinden.
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4. Operative Eingriffe
Wird nur in seltenen Fällen angewendet, wenn andere Methoden nicht erfolgreich sind.
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Offene oder laparoskopische Operation
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Selten notwendig und meist nur bei sehr großen oder kompliziert gelegenen Steinen.
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5. Prävention erneuter Steinbildung
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Ernährungsumstellung
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Reduktion von oxalatreichen Lebensmitteln (z. B. Spinat, Schokolade) und salzreicher Kost.
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Ausreichende Kalziumzufuhr, um die Oxalataufnahme im Darm zu verringern.
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Flüssigkeitsaufnahme
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Regelmäßiges Trinken von mindestens 2–3 Litern Wasser täglich, um den Urin zu verdünnen.
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Medikamente zur Rezidivprophylaxe
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Thiaziddiuretika können die Kalziumausscheidung im Urin verringern.
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Kaliumzitrat kann helfen, den Urin alkalisch zu halten und die Steinbildung zu verhindern.
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Regelmäßige Kontrollen
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Nach erfolgreicher Behandlung sind regelmäßige Nachuntersuchungen notwendig, um den Harntrakt zu überwachen und eine erneute Steinbildung frühzeitig zu erkennen.
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Wann sollte ein Arzt konsultiert werden?
Wenn die Symptome trotz Behandlung anhalten, der Harnfluss blockiert ist oder Komplikationen wie Fieber oder Infektionen auftreten, sollte unverzüglich ein Urologe aufgesucht werden.
Eine individuell angepasste Therapie und Prävention sind entscheidend, um sowohl die akuten Beschwerden zu behandeln als auch das Risiko für erneute Calciumsteine langfristig zu senken.
Prävention von Calciumsteinen
Die Vorbeugung von Calciumsteinen ist entscheidend, um Beschwerden und wiederkehrende Steinbildungen zu vermeiden. Eine Kombination aus Lebensstiländerungen, Ernährungsanpassungen und ggf. medikamentöser Unterstützung kann das Risiko deutlich reduzieren.
1. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
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Ziel: Den Urin zu verdünnen und die Konzentration steinbildender Substanzen wie Kalzium und Oxalat zu senken.
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Empfehlung: Täglich mindestens 2,5–3 Liter Wasser trinken. Bei starker Hitze, körperlicher Aktivität oder hohem Schwitzen sollte die Flüssigkeitsmenge entsprechend erhöht werden.
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Urinfarbe als Indikator: Heller, klarer Urin zeigt eine ausreichende Hydration an.
2. Ernährungsanpassungen
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Kalziumaufnahme optimieren
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Empfehlung: Eine normale Kalziumaufnahme (1000–1200 mg täglich) über Lebensmittel wie Milchprodukte, grünes Gemüse oder angereicherte Produkte.
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Ein Kalziummangel kann die Aufnahme von Oxalat im Darm erhöhen und das Risiko von Oxalatsteinen steigern.
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Reduktion von oxalatreichen Lebensmitteln
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Begrenzung von Lebensmitteln wie Spinat, Rhabarber, Nüssen, Schokolade, Rüben und schwarzem Tee.
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Oxalathaltige Nahrungsmittel zusammen mit kalziumreichen Lebensmitteln konsumieren, um die Bindung von Oxalat im Darm zu fördern.
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Salzkonsum reduzieren
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Hoher Salzkonsum erhöht die Kalziumausscheidung im Urin. Maximal 5–6 g Salz pro Tag werden empfohlen.
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Vermeidung von verarbeiteten Lebensmitteln, die oft verstecktes Salz enthalten.
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Tierisches Eiweiß in Maßen
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Begrenzung von Fleisch, Fisch und Geflügel, da tierisches Eiweiß den Urin ansäuern kann und die Steinbildung fördert.
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Zitratreiche Lebensmittel konsumieren
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Zitrat, das in Zitronen und Orangen enthalten ist, kann die Steinbildung hemmen. Ein Glas Zitronenwasser pro Tag kann unterstützend wirken.
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3. Lebensstiländerungen
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Regelmäßige Bewegung
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Bewegung fördert den Stoffwechsel und hilft, das Kalzium im Blut in die Knochen einzulagern, statt es über den Urin auszuscheiden.
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Gewichtsmanagement
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Übergewicht ist ein Risikofaktor für die Bildung von Calciumsteinen. Ein gesundes Gewicht kann helfen, das Risiko zu verringern.
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4. Medikamente zur Prävention
Bei Patienten mit wiederkehrenden Calciumsteinen oder bekannten Stoffwechselstörungen können folgende Medikamente sinnvoll sein:
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Thiaziddiuretika
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Reduziert die Kalziumausscheidung im Urin.
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Kaliumzitrat
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Hält den Urin alkalisch und hemmt die Kristallbildung.
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Allopurinol
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Kann hilfreich sein, wenn hohe Harnsäurewerte zur Steinbildung beitragen.
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5. Regelmäßige medizinische Kontrollen
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Ziel: Frühzeitige Erkennung von Veränderungen im Harntrakt oder des Stoffwechsels.
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Empfehlung:
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Urinanalysen (pH-Wert, Kalzium- und Oxalatkonzentration).
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Bluttests zur Überprüfung von Elektrolyten und Stoffwechselparametern.
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Bildgebende Verfahren bei Symptomen oder zur Kontrolle nach einem Steinabgang.
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6. Urin-pH-Wert regulieren
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Ein neutraler bis leicht alkalischer pH-Wert (6,0–7,0) kann die Bildung von Calciumoxalatsteinen verhindern.
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Regelmäßige Tests mit pH-Teststreifen zu Hause können helfen, den Urin-pH zu überwachen.
7. Stressmanagement
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Chronischer Stress kann Stoffwechselprozesse beeinflussen und das Risiko für Nierensteine erhöhen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können unterstützend wirken.
Die Prävention von Calciumsteinen erfordert eine langfristige Anpassung von Ernährung, Lebensstil und medizinischer Betreuung. Eine individuelle Beratung durch einen Urologen oder Ernährungsberater ist empfehlenswert, um gezielt auf persönliche Risikofaktoren einzugehen und die Maßnahmen effektiv umzusetzen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Calciumsteinen
1. Was sind Calciumsteine?
Calciumsteine sind feste Ablagerungen, die aus Kalziumverbindungen wie Kalziumoxalat oder Kalziumphosphat bestehen. Sie gehören zu den häufigsten Arten von Nierensteinen und können sich im Harntrakt bilden, wenn Mineralien und Salze im Urin kristallisieren.
2. Wie entstehen Calciumsteine?
Calciumsteine entstehen, wenn der Urin übersättigt mit Kalzium, Oxalat oder Phosphat ist und gleichzeitig hemmende Substanzen wie Zitrat fehlen. Faktoren wie Flüssigkeitsmangel, eine ungesunde Ernährung, genetische Veranlagung oder bestimmte Erkrankungen können die Steinbildung fördern.
3. Welche Symptome verursachen Calciumsteine?
Zu den häufigsten Symptomen zählen:
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Starke, wellenartige Schmerzen (Nierenkoliken).
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Blut im Urin (sichtbar oder mikroskopisch).
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Häufiger oder schmerzhafter Harndrang.
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Übelkeit und Erbrechen.
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Bei vollständiger Blockade: Harnverhalt oder Infektionen.
4. Wie werden Calciumsteine diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt durch:
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Anamnese und körperliche Untersuchung.
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Urin- und Bluttests zur Analyse von Stoffwechselwerten.
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Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT oder Röntgen.
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Analyse ausgeschiedener Steine, um die genaue Zusammensetzung zu bestimmen.
5. Können Calciumsteine von alleine abgehen?
Ja, kleine Steine (bis etwa 5 mm Durchmesser) können häufig von selbst über den Urin ausgeschieden werden. Eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr und Medikamente zur Steinabgangsförderung können diesen Prozess unterstützen.
6. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Behandlung hängt von der Größe, Lage und den Symptomen ab:
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Kleine Steine: Konservative Maßnahmen wie Schmerzmittel und Flüssigkeitszufuhr.
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Mittelgroße Steine: Stoßwellenlithotripsie (ESWL) zur Zertrümmerung.
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Große oder komplizierte Steine: Ureterorenoskopie (URS) oder perkutane Nephrolithotomie (PCNL).
7. Kann ich die Bildung von Calciumsteinen verhindern?
Ja, durch vorbeugende Maßnahmen wie:
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Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (2,5–3 Liter täglich).
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Ernährungsanpassungen (z. B. weniger Salz und oxalatreiche Lebensmittel).
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Einnahme von Medikamenten, wenn erforderlich (z. B. Thiaziddiuretika).
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Regelmäßige medizinische Kontrollen.
8. Welche Lebensmittel sollte ich meiden, um Calciumsteine zu verhindern?
Reduzieren Sie den Konsum von:
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Oxalatreichen Lebensmitteln wie Spinat, Rhabarber, Nüssen und Schokolade.
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Salzhaltigen Speisen und stark verarbeiteten Lebensmitteln.
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Übermäßig tierischem Eiweiß (Fleisch, Fisch, Geflügel).
9. Kann zu viel Kalzium in der Nahrung Calciumsteine verursachen?
Ein übermäßiger Kalziumkonsum über Nahrungsergänzungsmittel kann das Risiko erhöhen. Allerdings ist eine normale Kalziumaufnahme über die Ernährung (1000–1200 mg pro Tag) wichtig, da sie die Oxalataufnahme im Darm senkt und so vor Steinbildung schützt.
10. Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?
Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn:
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Starke Schmerzen nicht nachlassen.
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Blut im Urin sichtbar ist.
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Symptome einer Infektion auftreten (Fieber, Schüttelfrost).
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Der Harnfluss blockiert ist oder andere schwerwiegende Beschwerden bestehen.
11. Wie hoch ist das Risiko, dass Calciumsteine wiederkommen?
Das Risiko eines erneuten Auftretens liegt bei etwa 50 % innerhalb von 5–10 Jahren ohne präventive Maßnahmen. Mit einer angepassten Lebensweise und regelmäßigen Kontrollen kann das Risiko jedoch deutlich gesenkt werden.
12. Ist Stress ein Risikofaktor für Calciumsteine?
Indirekt ja. Stress kann sich negativ auf den Stoffwechsel auswirken und die Ernährung sowie den Flüssigkeitshaushalt beeinflussen, was die Steinbildung begünstigen kann.
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